Dissonance

Im Dickicht der Städte


Das Phänomen der modernen Grossstadt ist seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert immer wieder künstlerisch reflektiert worden: in der Literatur, der Malerei und auch in der Musik. Paul Hindemiths Kammermusik Nr. 1 ist zwar keine Programmusik, aber die Klänge, die uns hier begegnen, sind von „städtischer“ Hektik und Motorik gekennzeichnet und beziehen konkrete Klänge ein, die zweifellos mit Urbanität verbunden sind: das Geheul von Sirenen. Ausgehend von diesem Werk der frühen Moderne machen wir einen grossen Sprung in die Gegenwart. Vor einem knappen Jahrzehnt beauftragten Ensemble Modern, Siemens Arts Programm und das Goethe-Institut 16 namhafte Komponistinnen und Komponisten, sich kompositorisch vier „Megacities“ anzunähern und dem Wesen der Städte musikalisch Ausdruck zu verleihen. Wir stellen zwei der innerhalb dieses Projektes entstandenen Werke vor. Mark Andres „üg“ bezieht ich auf Istanbul. Unsuk Chins „Scene from a street theatre“ hingegen verdankt sich einem Aufenthalt in Hongkong. Mischa Käser meinte einmal, an einer Stadt fasziniere ihn die Gleichzeitig des Heterogenen, das Miteinander von sich eigentlich einander Ausschliessendem, das dennoch auf rätselhafte Weise „funktioniere“. Seine City-Stücke hätten alle in irgendeiner Weise mit dieser Paradoxie zu tun. Das CNZ wird das vierte Werk der Serie uraufführen.

Programm
Paul Hindemith (1895 – 1963)
Kammermusik Nr. 1 op. 24 für 11 Instrumente (1922)

Unsuk Chin (*1961)
„Gougalon“ (Scene from a street theatre) für Ensemble (2009)

Mischa Käser (*1959)
„City 4“ für Ensemble (Uraufführung, Auftragswerk des CNZ, ermöglicht von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia)

Mark Andre (*1964)
„üg“ für Ensemble und Live-Elektronik (2008)

 
Date:03.03.2016, 20:00h
Lieu:Zürich, Tonhalle
Artiste:Collegium Novum Zürich
Experimentalstudio des SWR, Live-Elektronische Realisation
Peter Rundel, Dirigent
Liens:Collegium Novum Zürich
 

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by moxi