Dissonance

«Liebesleid» – camerata variabile


In einem sehr reichhaltigen Programm voller Gegensätze präsentiert die camerata variabile eine Hommage an die Nachtseiten der Liebe. So stellt etwa Robert Schumanns Lied «Und wüsstens die Blumen» der Grausamkeit einer abgewiesenen Liebe das Mitgefühl der Natur gegenüber. Clara Schumanns romantische «Lotusblume» trifft auf Beat Furrers «Lotusfresser», ein Werk, das den Verlust aller Erinnerung bei den Gefährten Odysseus’ thematisiert, und der warme Klang der Altflöte in «Nakts: Misterioso» von Pēteris Vasks bildet einen extremen Gegenpol zu Salvatore Sciarrinos rohem Nachtstück «Notturno crudele».

Die Uraufführung des Abends stammt von der jungen russischen Komponistin Marina Khorkova, die sich spontan mit der Idee von Nacht und Liebesleid identifizieren konnte. Als Gast singt hier die international renommierte Sopranistin Petra Hoffmann. Beschlossen wird das Programm ebenfalls mit einem russischen Werk: Das Quintett von Sergej Prokofiev – ursprünglich eine Ballettmusik – spielt in einem Zirkus, und obwohl das Libretto einst verloren ging, kann man Rückschlüsse darauf ziehen, dass es sich um ein Liebesdrama mit einer Ballerina handelt.

Programm
Arnold Schönberg (1874–1951)
«Ein Stelldichein»

Clara Schumann (1819–1896)
«Die stille Lotosblume» (Arrangement: Helena Winkelman)

Beat Furrer (*1954)
«Lotofagos»

Robert Schumann (1810–1856)
«Und wüsstens die Blumen»

Franz Schubert (1797–1828)
«Trockne Blumen»
«Der Hirt auf dem Felsen»

Benjamin Britten (1913–1976)
«Pan» aus Metamorphosen

Marina Khorkova (*1981)
UA über ein Gedicht von Properz

Pēteris Vasks (*1946)
«Nakts: Misterioso»

Salvatore Sciarrino (*1947)
«Notturno crudele»

Sergej Prokofiev (1891–1953)
Quintett op. 39

 
Datum:12.02.2015, 20:00h
Ort:Basel, Gare du Nord
Künstler:camerata variabile basel
Isabelle Schnöller (Flöte), Antje Thierbach (Oboe), Karin Dornbusch (Klarinette), Helena Winkelman (Violine), Alessandro D’Amico (Viola), Christoph Dangel (Cello), Daniel Sailer (Kontrabass) und Stefka Perifanova (Klavier) sowie Petra Hoffmann (Sopran)
Links:camerata variabile
 

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by moxi