#82, August 2003

 

MUSIK JENSEITS DES KONZERTSAALS
Ästhetische und politische Kontexte der Klangkunst
VON SABINE SANIO

Klangkunst hat sich im Verlauf der letzten Jahre und Jahrzehnte neue Orte und Formen der musikalischen Aufführungspraxis angeeignet und dabei die traditionelle Konzertsituation um zahlreiche Konzepte erweitert. Zentrales Thema dieser jungen Kunst zwischen Musik und bildender Kunst ist die sinnliche Wahrnehmung, die als ein in sich komplexer, alle Sinne umfassender Prozess verstanden wird. Sie steht damit im Brennpunkt gegenwärtiger politischer und ästhetischer Fragestellungen.

«BEIM BAUEN HABE ICH MEINE PROBE.»
Isabel Mundry im Gespräch mit Peter Zumthor
VON PATRICK MÜLLER

An den Wahrnehmungskategorien Raum und Zeit haben sowohl Architekten wie Komponisten ein grosses Interesse: Die deutsche Komponistin Isabel Mundry und der Schweizer Architekt Peter Zumthor unterhalten sich über die Auswirkungen dieser Phänomene in ihrer Arbeit, sie fragen aber auch danach, was beispielsweise «Interpretation» für die beiden Künste bedeuten mag.

ZEITMASCHINEN
Die englischen Komponisten Bryn Harrison, Tim Parkinson und James Saunders
VON DAVID RYAN

Die musikalische Moderne und die Praxis der Avantgarde sind in Grossbritannien nur zögerlich aufgenommen worden. Einer junge Komponistengeneration allerdings ist es gelungen ist, diese Rückständigkeit aufzuholen und zugespitzte, zugleich einfallsreiche Antworten zu finden auf spezifische formale Fragen, die vom Erbe der Avantgarde an die aktuelle Gegenwart gestellt werden. Die Kategorie Zeit ist dabei für die drei vorgestellten Komponisten der zentrale Aspekt ihrer Arbeit.

Schweizer KomponistInnen

«…IM DIALOG MIT DER GESCHICHTE…»
(Keine) Aneignungen im Werk von Heinz Holliger

VON MICHAEL KUNKEL

Wenn von «Aneignung» die Rede ist, spürt man auch immer einen Hauch von Unlauterkeit. Für Heinz Holliger allerdings ist «Altes» nicht zuhandener alter Kram, der wie in einem antiquarischen Supermarkt der Musikgeschichte ausliegt und nur darauf wartet, einer zweifelhaften kompositorischen Aufwertung unterzogen zu werden. Vielmehr tritt er komponierend mit der Geschichte in Dialog: «Was immer ich komponiere, bezieht sich auf Gewesenes. Ich kann und will mein Gedächtnis nicht auslöschen.»

Mitteilungen des Forschungsrats der Schweizer Musikhochschulen:
ZUR BIENNALE BERN 2003

Berichte
Stuttgart: Hilda Paredes Kammeroper «The Phantom Palace» Baden: 10 Jahre GNOM
Ukraine: Festival «Two Days & Two Nights»
Saarbrücken: Preisträgerkonzert des Chritoph Delz Wettbewerbs
Zürich / Aachen: Neue Werke von Beat Furrer und Klaus Lang