Dissonance

Komponisten-Förderpreise

Pressemitteilung der Ernst von Siemens Musikstiftung:

Die drei Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung gehen 2015 an den in Berlin lebenden Amerikaner Mark Barden, Birke Bertelsmeier aus Deutschland sowie den britischen Komponisten Christian Mason. Die Auszeichnung für vielversprechende junge Komponisten ist jeweils dotiert mit 35.000 Euro. Zudem erhalten die jungen Künstler eine nach ihren individuellen Wünschen produzierte Porträt-CD.

Die Ernst von Siemens Musikstiftung kann 2015 wieder 3 Millionen Euro an Fördergeldern vergeben. Der größte Anteil entfällt auf Projekte im Bereich der zeitgenössischen Musik. Zwischen Chicago und Chaykovsky, von Kopavogur bis Kairo werden Kompositionsaufträge, Konzerte, Akademien, Publikationen, Workshops und Kinder- und Jugendprojekte unterstützt. Der internationale Ernst von Siemens Musikpreis geht, wie im Januar bekannt gegeben, an den deutschen Dirigenten Christoph Eschenbach. Die Auszeichnung für ein Leben im Dienste der Musik ist mit 250.000 Euro dotiert.

Mark Barden, Jahrgang 1980, stammt aus Cleveland/Ohio, lebt und arbeitet aber bereits seit vielen Jahren in Berlin. Er studierte bei Lewis Nielsen, Rebecca Saunders, Mathias Spahlinger und Jörg Widmann und hat gerade seine Promotion in Komposition am Goldsmiths College, University of London, abgeschlossen. Es geht darin um die Rolle der Körperwahrnehmung beim Spielen und Hören von Musik in der Aufführung, ein Thema, das sich durch sein Werk zieht: Vor allem die Schwellenbereiche der Physis und der Wahrnehmung – das was an den Grenzen dessen passiert, was gehört und physisch umgesetzt wird – interessieren den Komponisten.

Birke Bertelsmeier, Jahrgang 1981, kommt aus dem Neandertal, lebt und arbeitet mittlerweile jedoch in Berlin. Nach Stationen in Köln, wo sie bei Pavel Gililov Klavier studierte, und ihrem Studium der Komposition bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe, war sie 2013 als Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. Den Werken Birke Bertelsmeiers wohnt häufig ein irritierendes Moment inne, das sich oft schon im Titel zeigt. Ihre Musik zeichnet sich durch eine besondere Bewegungsenergie aus, die sie – selbst eine hervorragende Pianistin – sehr gekonnt ans Publikum zu übertragen vermag.

Christian Mason, 1984 in London geboren,studierte Musik in York und Komposition bei Sinan Savaskan, Nicola LeFanu, Thomas Simaku und Julian Anderson und promovierte 2012 am Londoner King’s College bei George Benjamin. Er ist Composer in Residence am renommierten Eton College und arbeitet darüber hinaus als Kompositionsassistent mit Sir Harrison Birtwistle zusammen. Masons Musik besitzt eine ganz besondere Leuchtkraft, die aus der Art herrührt, wie Klang und Resonanz sich miteinander verbinden. Die von ihm entworfenen Klänge und feinsinnigen Klangverwandlungen erscheinen, obwohl oft nur aus einigen wenigen Tönen bestehend, frisch und ungehört, und ziehen den Hörer unwillkürlich in Bann.

Porträt-CDs
Die Komponisten-Förderpreise sind jeweils dotiert mit 35.000 Euro. Zudem erhalten die jungen Künstler eine nach ihren individuellen Wünschen produzierte Porträt-CD, die beim Wiener Label col legno erscheint. Die drei Tonträger, die wieder von herausragenden Solisten wie Carolin Widmann und Simon Lepper, großen Orchestern wie den Bamberger Symphonikern und Ensembles für zeitgenössische Musik, wie dem Klangforum Wien oder dem Ensemble Modern, eingespielt werden, erscheinen im Oktober 2015. Als Kooperationspartner konnten u.a. der Bayerische Rundfunk, Deutschlandradio sowie der Österreichische Rundfunk gewonnen werden.

Preisverleihung am 31. Mai 2015 im Münchner Herkulessaal
Die drei Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung werden den jungen Künstlern vom Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung Thomas Angyan (Intendant Gesellschaft der Musikfreunde Wien) bei einem musikalischen Festakt im Münchner Herkulessaal überreicht. Die Bamberger Symphoniker spielen Ausschnitte aus 5 Monoliths von Mark Barden, eine Uraufführung für großes Orchester von Birke Bertelsmeier sowie Clear Night von Christian Mason. Außerdem wird das Orchester Béla Bartóks Konzert für Orchester zur Aufführung bringen. Die musikalische Leitung hat der diesjährige Gewinner des Ernst von Siemens Musikpreises,
der Dirigent Christoph Eschenbach. Dieser erhält die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Michael Krüger.

Insgesamt vergibt die Ernst von Siemens Musikstiftung in diesem Jahr 3 Millionen Euro. Davon entfällt der größte Teil – ca. 2,5 Millionen Euro – auf die Förderung zeitgenössischer Musikprojekte weltweit. Rund 150 Projekte
werden 2015 für ihren herausragenden Einsatz für die zeitgenössische Musik mit Förderpreisen bedacht.
Zahlenmäßig den größten Anteil machen wie immer die Kompositionsaufträge aus, aber auch Festivals, Konzerte und Veranstaltungsreihen sowie wissenschaftliche Einzelpublikationen und Gesamtausgaben sind der Ernst von Siemens Musikstiftung ein großes Anliegen. Wettbewerbe, Akademien und Workshops, in denen junge Musiker,
Komponisten und Dirigenten ihr Können unter Beweis stellen und von renommierten Meistern lernen, werden ebenso gefördert wie pädagogisch wertvolle Projekte, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zur zeitgenössischen Musik ermöglichen und erleichtern.

Die nächste Antragsfrist für Förderprojekte ist am 1. März 2015. Nähere Informationen zu sämtlichen
Förderprojekten sowie zur Antragstellung finden Sie auf unserer Homepage: www.evs-musikstiftung.ch

23.3.2015
 
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by moxi