Dissonance

Der Mensch und das Ohr

Der Komponist Felix Baumann

Lisa D. Nolte

Das neuste Werk von Felix Baumann, «Schimmer» für grosses Orchester (2012/13, Dauer 16'), wurde am 5. Oktober 2013 in der Tonhalle Zürich aufgeführt mit dem Orchester der Zürcher Hochschule der Künste unter der Leitung von Johannes Schlaefli.

 

«In Schimmer wird das Ohr einer vordergründigen Reizarmut ausgesetzt, um das Hören mittels Dehnvorgängen zu beleben. Dabei kreist das kompositorische Denken um Fragen, was es braucht, damit Musik greift und Resonanz erzeugt.» (Felix Baumann)

 

Partitur zu «Schimmer»

 

2009/2010 führte die Zürcher Hochschule der Künste unter der Leitung von Felix Baumann das Projekt Crosslink Music durch. Im Zentrum stand die Begegnung zwischen der klassischen westlichen und der traditionellen chinesischen Musik. Dabei ging es um die Fragen: weshalb schreibt ein westlicher Komponist für chinesische Instrumente, eine Chinesin für westliche? Und inwiefern ist es möglich, zu einer eigenständigen Musiksprache jenseits von "westlich" oder "chinesisch" vorzustossen? Auf zwei Reisen gastierten zunächst Schweizer Musizierende an zahlreichen Musikkonservatorien in China, gaben Konzerte und Meisterkurse und tauschten sich mit Dozierenden und Studierenden aus. Das Programm für beide Reisen umfasste einerseits Musik von Schweizer Komponierenden an der Grenze zwischen Klassik und Jazz, anderseits verknüpfte es klassische und zeitgenössische Kammermusik. Bewusst wurde dabei die in China kaum existierende Kammermusikformation gewählt. 

 

Impressionen des interkulturellen Austauschs mit Felix Baumann, Martina Schucan und Chris Wiesendanger.

Video


 

Dieser Artikel steht in der rechten Spalte als pdf zum Download bereit. Die gedruckte Fassung ist erschienen in dissonance 126, Juni 2014, S. 33–35. Die Ausgabe ist erhältlich und kann hier bestellt werden.

by moxi